Lunge Muskel

Leistungsfähigkeit der Lunge

Wie oft atmen wir pro Minute?

Neben dem unglaublich feinen und raffinierten Aufbau der Lunge ist auch ihre enorme Elastitzität beeindruckend. Bei einem normalen Atemzug im Ruhezustand atmet der Mensch ca. 500ml Luft ein. Dies wird auch Atemzugvolumen genannt. Dies passiert bei einem Erwachsenen ca. 12 bis 18 mal in der Minute. In diesem Zusammenhang spricht man von der Atemfrequenz. Diese variiert je Entwicklungsstand des Menschen beträchtlich. Neugeborene bzw. Babys weisen mit 40-50 Atemzüge pro Minute und auch Kinder mit 20-30  beispielsweise eine viel höhere Atemfrequenz als Erwachsene auf.  

Auf Basis der durchschnittlichen Atemfrequenz eines Erwachsenen kommt man auf etwa 700-1100 Atemzüge pro Stunde und somit auch  17.000 bis 26.000 Atemzüge pro Tag. Multipliziert  man die Atemfrequenz mit dem Atemzugvolumen werden ca. 7000ml Luft pro Minute eingeatmet. Das entspricht ungefähr dem Volumen eines Handwaschbeckens im Ruhezustand. Diese 7.000ml ergeben sich auch durch die Tatsache, dass der Mensch ca. 300ml Sauerstoff pro Minute in der Ruhephase benötigt. Bei einem ca. 20,9%, Sauerstoffvolumen-Anteil in der Atemluft müssen somit ca. 26 Liter Luft umgesetzt werden, um daraus 1000ml Liter Sauerstoff zu gewinnen. Denn der überwiegende Anteil in der Atemluft mit ca. 78,1 Prozent ist Stickstoff. Dieser ist für die Atmung nicht nutzbar.

Langläuferin atemt intensiv

Wie stark kann die Atmung gesteigert werden?
 

Die enorme Elastizität der Lunge  - vom Waschbecken zur Badewanne
Das „Atemzugvolumen“  kann bei Bedarf massiv gesteigert werden. Bei einem gesunden Menschen beträgt der Faktor ca. 10. Dh. das „normale“ Atemzugvolumen im Ruhestand wird auf 5.000ml Vitalkapazität erhöht. Die Vitalkapazität stellt das maximale  ein- bzw. ausatembare Lungenvolumen dar. Ausnahmekönner wie Apnoetauchen, die beim Abtauchen nur einen Atemzug und keine technische Hilfsmittel verwenden, können die Vitalkapazität verdoppeln, womit ein Faktor 20 erreicht werden kann.

Bei maximaler Anstrengung werden sowohl die Atemfrequenz als auch das Atemzugvolumen stark gesteigert, sodass der Mensch nicht mehr ca. das Volumen eines Waschbeckens sondern einer Badewanne (ca. 120.000ml) pro Minute einatmet.

Die Lunge verfügt auch über ein Residualvolumen. Hierbei handelt es sich ca 2.000ml Atemluft, die erstmals bei der Geburt eingeatmet werden. Dieses Residualvolumen bleibt in der Lunge und kann nicht willkürlich ausgeatmet werden.

Durch diese hohe Elastizität der Lunge hat es Stéphane Mifsud geschafft, die Zeitspanne ohne frische Sauerstoffzufuhr von durchschnittlich 3 Minuten auf 11:35 Minuten zu steigern. 

90-Sekunden-Fakten:

  • 12-18 Atemzüge pro Minute
  • 500ml Einatmung an Lungenvolumina im Ruhezustand
  • 5000ml Vitalkapazität = das maximale ein- bzw. ausatembares  Lungenvolumen
  • 2000ml Residualvolumen
  • 120.000ml max. Luftumschlag in der Minute

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