Es gibt eine Vielzahl an Formen, wie der Mensch atmet. Die Atmung vollzieht sich sowohl in verschiedensten Rhythmen als auch in unterschiedlichsten Qualitäten. Prinzipiell atmet jeder auf seine eigene Art und Weise.
Das Einatmen bzw. das Ausatmen kann schnell, langsam, kraftvoll, sanft, ausgeglichen, ungleichmäßig, tief, kurz, fließend oder auch abgehackt sein. Leider wird immer wieder festgestellt, dass viele Menschen oft unbewusst zu flach, zu begrenzt bzw. zu angespannt atmen.
Was sind drei Grundformen des Atmens?
Im Allgemeinen werden heute drei Formen der Atmung unterschieden
- Bauchatmung (Zwerchfellatmung)
- Brustatmung
- Kombination der Brust- und Bauchatmung
Bei der Brustatmung übernehmen vor allem Zwischenrippenmuskeln die Arbeit. Durch das Anspannen hebt sich der Brustkorb. Damit wird der Brustraum größer und die Lunge saugt aufgrund der größeren Ausdehnung und des herrschenden Unterdrucks Aussenluft an. Bei der Bauchatmung übernimmt das Zwerchfell diese Arbeit. Auch hier führt die Anspannung des Zwerchfell zu einer Vergrößerung des Brustraums und es wird wieder Aussenluft angesaugt. In beiden Fällen erfolgt durch die Entspannung der Muskel eine Rückkehr des Brustraums in die ursprüngliche Größe und damit wird die Atemluft wieder aus dieser abtransportiert und über Mund bzw. Nase ausgeatmet.
In der Regel kombiniert der Mensch die Bauatmung mit der Brustatmung, wobei mit zunehmenden Alter meist die Bauatmung zunimmt.
Welche anderen Formen des Atmens gibt es noch?
Viele Tätigkeiten haben einen direkteren Zusammenhang mit dem Atmen als man auf den ersten Blick es annimmt.
Ist Sprechen und Singen ohne Atmung möglich?
Nein, das ganz normale Sprechen beruht auf der ausströmenden Luft beim Ausatmen. Es ist dieser Atemluftstrom, der die menschlichen Stimmbänder zum Schwingen bringt. Beim Singen ist dieser Zusammenhang noch viel deutlicher zu spüren. Dass ein gezieltes Ausatmen in Form von Singen auch Vorteile bringt, lässt sich auch an dem Phänomen erkennen, dass Menschen bei körperlicher Arbeit zum Teil singen oder summen. Damit kann unbewusst die eigenen Arbeitsleistung verbessert werden. Das Summen bzw. Singen reduziert Spannungen, womit eine bessere Zufuhr von Sauerstoff verbunden sein kann.
Auch das Musizieren mit Blasinstrumenten beruht auf dem Ausatmungsstrom. Hierbei werden von der eigenen Atemluft Schwingungen im dem jeweiligen Musikinstrument erzeugt, sodass Töne erklingen.
Was hat Lachen mit der Atmung zu tun?
Auch einer der freudvollsten und verbindendsten Tätigkeiten - das Lachen - ist mit der Atmung verbunden. Denn freies Lachen regt die Atemung an. Beim herzhaften Lachen kommt es zu intensiven Kontrahierungen des Zwerchfells und der Bauchmuskulatur. Deswegen sind uns Aussprüche „Vor lauter Lachen keine Luft mehr zu bekommen“ bekannt, oder wenn im Zusammenhang mit einem Witz von einer „Zwerchfell-Attacke“ gesprochen wird. In diesem Sinne kann Lachen als natürliche Atemübung gesehen werden, um den wichtigsten muskulären Motor der Atmung das Zwerchfell immer wieder zu trainieren. Gleichzeitig kommt es beim intensiven Lachen auch zur Dehnung der Lunge und des Brustkorbes, wodurch die Elastizität gefördert wird.